Thailands Glückskatzen – silbergraue Segensbringer

Die Korat ist eine der ältesten bekannten Katzenrassen der Welt. Eine natürliche Rasse, die in den Urwäldern der malaiischen Halbinsel wild gelebt hat und dort immer noch – in vielerlei Hinsicht ihren Vorfahren ähnlich – gefunden werden kann.

 

Maew Dork Lao (แมว ดอกเลา ) /Maew Maleht (มาเลศ ) / Maew Si-Sawat (แมวสีสวาด ) KORAT

 

Der Name Korat wurde von König Rama V. von Siam vergeben, der ihnen den Namen ihres Herkunftsortes gab, einer Provinz im Nordosten Thailands, Korat (Nakhon Ratchasima). Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über Korats finden sich in der Tamra Maew (»Abhandlungen über Katzen«), die auf das siamesische Ayudhya Königreich (1350–1767) zurückgeht:

 

»Die Katze Maleht hat eine Farbe wie Dork Lao

Die Haare sind glatt, mit Wurzeln wie Wolken und Spitzen wie Silber

Die Augen leuchten wie Tautropfen auf einem Lotusblatt.« 

 

Maleht bedeutet »Samen«, Dork ist eine silberblaue Blume. Lao ein Wildgras mit silberfarbenen Blüten, die der Textur des feinen Korathaares entsprechen. All dies hat eine graublaue Farbe mit einem Silberschimmer, wie die Farbe der Korat. Der gebräuchliche Name der Korat in Thailand ist »Si-Sawat« und sie wird dort als glückbringende Katze hoch geschätzt.

 

Si-Sawat hat in Thai mehrere Bedeutungen: สีสวาด [sa\wa:t\] mit einem langen »a« am Ende ausgesprochen ist ein Adjektiv und bedeutet blaugrau.

สวาท [sa\wat\] wird am Ende mit einem kurzen »a« ausgesprochen und bedeutet »Zärtlichkeit« und im übertragenen Sinne »Glück in der Ehe«.

 

Die Korat werden seit alters her als ganz besondere Glücksbringer vor allem in Adelshäusern präsentiert; bei Hochzeiten wurde dem Brautpaar zum Beispiel ein Pärchen Korats auf das Bett gesetzt, um Wohlstand, Gesundheit, Zufriedenheit und reichen Kindersegen zu bringen.

Eine weitere jahrhundertealte Tradition im Nordosten Thailands (Korat) ist das berühmte »hae nang maew«, die Regenzeremonie, bei der eine Korat durch das Dorf getragen wird und um Regen bittet, der für gute Ernten benötigt wird. Diese Zeremonie findet noch heute statt, zu sehen im nachfolgenden Video:



Der Weg in den Westen

Die ersten Korat erreichten die USA im Jahr 1959. Nara & Darra stammten aus der berühmten Mahajaya Cattery in Bangkok, gezüchtet von Khunying Abhibal Rajamaitri, und wurden den Johnsons überreich, die sechs Jahre in Thailand lebten. Frau Johnson war bereits amerikanische CFA Züchterin von Siamesen westlichen Typs. Koratkatzen aus Thailand zu importieren war nicht einfach, sodass ihre Koratzucht auf Nara & Darra sowie ihrer westlichen Siamesen aufgebaut wurde. Auch weiterhin fanden zunächst keine Korat aus Thailand ihren Weg nach Amerika.

 

Im Jahr 1965 wurde die unabhängige Korat Cat Fanciers Association gegründet, um die neu definierte Rasse zu schützen und ihren Rassekatzenstatus innerhalb des amerikanischen CFA Vereins zu fördern.

Im Jahr 1968 reiste die Züchterin Daphne Negus aus Arizona / USA nach Bangkok und schaffte es, neun Korat zu erwerben, um sie nach Amerika zu bringen, was für den begrenzten Genpool eine immense Chance war. Seit diesen frühen Tagen hat die Korat-Population im Westen langsam zugenommen und fand Eingang im Europäischen Raum.

 

Der erste Korat-Wurf in Großbritannien wurde 1972 geboren.

 

Im Jahr 1974 brachte Elfi Kleive, die seit 7 Jahren in Thailand lebte, ihr trächtiges Weibchen Mahajaya Coco nach Norwegen zurück, erneut eine Chance ursprünglichen Genpool einzuführen und die Gefahr der Inzucht zu begrenzen.

 

Die Korats drangen langsam in andere europäische Länder vor: Schweden 1976, Deutschland 1976, Belgien 1982, Finnland 1987, Frankreich 1988, Italien 1993, Dänemark 1994 ...Polen 2011.

 

All dies könnte Ihnen den Eindruck einer enormen Verbreitung der Korat vermitteln, doch weit gefehlt: Der Import von Korat aus Thailand war und ist eine enorme Aufgabe, die viele Hindernisse zu überwinden hat, aber auch die Zuchtclub Statuten mit ihren definierten Rassestandarts stellen westliche Züchter vor Gewissensentscheidungen.

 

Diese seltene natürliche »Rasse« kann jedoch nur durch die enge Zusammenarbeit der wenigen Korat-Züchter weltweit gesund erhalten werden.

So bleibt die Erhaltung der »Rasse« Korat nach westlichen Zuchtverein Statuten eine Herausforderung, die nur engagierten Züchtern gelingen kann die Gesundheit über »perfekten Rassestandart« stellen.